Verschwörungstheorie – oder einfach eine andere Sichtweise?

15. Juli 2023 | Aktuell | 0 comments

Verschwörungstheorie – oder einfach eine “andere Sichtweise”?

Mit Schachmatt-Begriffen wie “Verschwörungstheoretiker” wird versucht, Menschen zu diskreditieren. Mit Schreiben vom 15. Juli 2023 bittet Christian Oesch Georg Schmid von Relinfo.ch, diesen Begriff zu neutralisieren.

Dieses Schreiben ist eine Antwort auf den vorhergehenden Schriftwechsel, der hier nachzulesen ist.

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Georg O. Schmid
Relinfo – Evangelische Informationsstelle – Kirchen – Sekten – Religionen
Wettsteinweg 9
8630 Rüti ZH

Samstag, 15. Juli 2023

https://www.relinfo.ch/lexikon/themen/verschwoerungstheorien/christian-oesch
https://www.relinfo.ch/lexikon/themen/verschwoerungstheorien

Lieber Herr Schmid,

Ich habe viel über unseren Diskurs nachgedacht, über Ihre Bedürfnisse und Absichten aber auch meine persönlichen Bedürfnisse. Ich möchte Ihnen gerne mitteilen, dass es mir wichtig ist, dass Sie verstehen, dass mein Menschenbild grundsätzlich ein gutes ist. Das heisst, ich gehe davon aus, dass Menschen in der Regel die besten Absichten haben und das tun, was sie aus voller Überzeugung für richtig halten – um diese Überzeugungen dann auch zu verteidigen, zu überprüfen oder auf Beständigkeit herauszufordern. Ich habe den Eindruck, dass wir uns in diesem Punkt im Grunde sehr ähnlich sind und ich bin überzeugt, dass das auch auf die meisten anderen Menschen zutrifft. 

Diese Erkenntnis hat mich dazu bewogen, mich genauer in Ihre Lage zu versetzen, um verstehen zu können, was Sie antreibt und warum sie ihre Arbeit tun. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es Ihnen offensichtlich ein großes Anliegen ist, Menschen aufzuklären, zu informieren und sie dadurch zu schützen und vor möglichem Leid zu bewahren, z.B. in dem Sie vor aus Ihrer Sicht gefährlichen Weltanschauungen warnen bzw. ihre Einschätzung hierzu zum Besten geben. Ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen für Ihr aufrichtiges Engagement (was ich durchaus erkenne) bedanken. Anderen Menschen zu helfen und sie zu schützen ist aus meiner Sicht ein edles Motiv, dem ich mit aufrichtiger Anerkennung begegnen kann.

Eine weitere Erkenntnis, die ich im Nachdenken über unseren Diskurs und darüber hinaus gewonnen habe, ist, dass Menschen in der Regel nicht von ihren Positionen und Überzeugungen abrücken bzw. diese aufgeben. Schon gar nicht, wenn diese angegriffen, öffentlich in Frage gestellt oder deren Richtigkeit öffentlich tatsächlich oder vermeidlich widerlegt werden. 

Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich vom positiven Nutzen sowie der Wichtigkeit jener Perspektiven, Informationen und Aktivitäten, welche ich persönlich und im Rahmen meiner Aktivitäten für den Schweizerischen Verein WIR nach aussen trage, zutiefst überzeugt bin. Das gibt mir die Energie und Motivation diese Arbeit zu tun. Ich gehe ebenfalls davon aus und kann das auch eindeutig erkennen, dass auch Sie, lieber Herr Schmid, von Ihrem Tun, dessen Richtigkeit und Bedeutsamkeit zutiefst überzeugt sind. Das gute Wollen ist für mich klar erkennbar und ich möchte Ihnen aufrichtige Anerkennung dafür schenken, dass Sie mir Ihre Perspektive und Ihre Bedenken gegenüber meinen Aktivitäten aufgezeigt haben. 

Obgleich ich Ihre Sichtweise anerkennend zur Kenntnis nehmen kann, komme ich persönlich auf einer rein sachlichen und inhaltlichen Ebene in Bezug auf meine Interpretation des Weltgeschehens nach wie vor zu denselben Schlüssen. Auf Grund der obigen Erkenntnis zu persönlichen Positionen und Haltungen gehe ich jedoch davon aus, dass auch Sie auf Grund unseres Diskurses nicht zu dem Schluss kommen werden, meine Perspektive auf das Weltgeschehen inhaltlich zu übernehmen und zu Ihrer Überzeugung zu vereinnahmen. Auf Grund der Tatsache, dass ich Ihre Haltung (bzw. die Haltung von Relinfo) öffentlich in Frage gestellt und kritisiert habe, ist für mich jetzt nachvollziehbar, dass ich umso weniger von Ihnen erwarten darf, dass meine Überzeugungen verstanden oder sogar von Ihnen zu eigen gemacht werden. 

Unabhängig davon, wer in Bezug auf inhaltliche oder rechtliche Aspekte jetzt mehr Recht hat, möchte ich zum Ausdruck bringen, dass der Begriff „Verschwörungstheoretiker“ für mich als Verletzung meiner persönlichen Integrität erlebt wird. Mir ist bewusst, dass wir beide ein unterschiedliches Verständnis über die inhaltliche Bedeutung dieses Begriffes haben – und das ist auch völlig in Ordnung so. Da ich jedoch das gute Wollen und die Absicht anderen Menschen zu helfen bzw. Schaden von Ihnen abzuwenden im Rahmen Ihrer Aktivitäten erkennen kann, gehe ich davon aus, dass Sie auch mir persönlich keinen Schaden zufügen möchten. Meine persönliche als auch die Erfahrung vieler weiterer Menschen zeigt jedoch, dass wer in Verbindung mit dem Begriff „Verschwörungstheoretiker“ gebracht wird, von anderen Menschen mit grossen Vorurteilen und Verurteilungen belegt werden kann, welche in automatisierten und unbewussten Denkprozessen ihren Ursprung finden. Ich kann bei Ihnen keine Absicht mir persönlich zu schaden erkennen und auch jenen Menschen die mir auf Grund der Betitelung als „Verschwörungstheoretiker“ mit Vorurteilen begegnen, kann und möchte ich keine Schuld zu sprechen. 

Ich gehe davon aus, dass Ihnen diese für mich sehr unangenehmen Umstände nicht bewusst sind. In keiner Weise möchte ich Ihre Aufklärungsarbeit beeinträchtigen oder verhindern und möchte Sie hiermit nur um einen sehr kleinen Gefallen bitten, die Begriffe „Verschwörungstheoretiker / -theorie“ durch Begrifflichkeiten zu ersetzen, welche für mich (und die mit mir aufgeführten Protagonisten) keine persönlichen und verletzenden Konsequenzen zu Folge haben. Als mögliche Alternativen kämen z.B. eine „zweite Meinung” oder“ andere Sichtweise” in Frage – aber ich bin sicher, dass auch Ihnen noch treffende Alternativen in den Sinn kommen, ohne dass Ihr Text an inhaltlicher Aussagekraft verliert. Über weitere Vorschläge, Ideen und eine Abstimmung freue ich mich sehr. Ich bedanke mich für Ihr Verständnis, Ihre Kooperationsbereitschaft und Ihr aufrichtiges Bestreben Gutes zu tun.

Freundliche Grüsse

Freundliche Grüsse

Christian Oesch, Präsident
Schweizerischer Verein WIR                       

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